Oliver Oeltze ist seit nunmehr 20 Jahren in der Berliner Neonaziszene aktiv und muss heute als integraler Bestandteil verstanden werden. Seine Anfänge machte er in der 2005 verbotenen „Kameradschaft Tor“. Im Jahr des Verbots verübte er gemeinsam mit 15 weiteren Neonazis einen brutalen Überfall auf zwei Antifaschist*innen in Potsdam, die ihm eine mehrjährige Haftstrafe einbrachte. Auch während der Haft blieb Oeltze politisch aktiv. Als er fünf Jahre später entlassen wurde, knüpfte er nahtlos an vergangenen Aktivitäten an und beteiligte sich in Strukturen des „Nationalen Widerstand Berlin“, die nicht wenigen ehemaligen Aktiven der „Kameradschaft Tor“ nun den Rahmen für Aktionen bot. Da sich die NW Strukturen allerdings ebenfalls in der Auflösung befanden, beteiligte siche Oeltze bald schon bei der „Weisse Wölfe Terror Crew – Sektion Berlin“, die 2016 ihr Ende in einem Verbot fand. Nahtlos fand Oliver Oeltze daraufhin Anschluss an die Strukturen der Partei „Der III. Weg“, die im März 2015 in Berlin einen Stützpunkt gründete und der Oeltze seitdem treu geblieben ist.
Die Partei profitiert vor allem vom sehr guten Netzwerkeffekt, den Oeltze als Stützpunktleiter mitbringt. Ein großer Teil der heutigen Berliner Parteikader speist sich aus dessen Politumfeld der letzten 20 Jahre. Auch dessen Verbindungen zu anderen Strukturen machen sich bezahlt. Oliver Oeltze wird seit Jahren zum Kreis der „Vandalen – Ariogermanische Kampfgemeinschaft“ gezählt, die in der internationalen RechtsRock-Szene weiterhin großes Ansehen genießen. Der internationalen rechten Kampfsportszene hat Oeltze seinen Stützpunkt vor allem durch seine langjährige Freundschaft zum Gesicht der „Kampf der Nibelungen“-Marke Alexander Deptolla nähergebracht, gegen den er 2020 auch in den Ring stieg. Auch in die lokale Hooliganszene pflegt Oeltze gute Kontakte, da viele seiner ehemaligen Kameraden in der Zwischenzeit in der erlebnisorientierten Szene des BFC Dynamo verankert sind.
Gleichzeitig ist Oeltze, obwohl er sich als Stützpunktleiter lange bedeckt hielt, ein geeignetes Aushängeschild für die Nachwuchsgewinnung. Die Personalie Oeltze steht für den aktionsorientierten Politstil der Autonomen Nationalisten, den die »Nationalrevolutionäre Jugend« mehr und mehr für sich entdeckt. Konfrontationen mit politischen Gegner*innen, die in den vergangenen Jahren in Berlin stark rückgängig waren, stehen mit der neuen Generation der Partei wieder auf dem Plan.