Die Vita von Matthias Fischer ist gut dokumentiert. Der gelernte Maler war eine der bedeutendsten Führungsfiguren der rechtsradikalen Szene in Bayern und einer der maßgeblichen Akteure in der Kameradschaftsszene Süddeutschlands. Anfang der 2000er Jahre galt der Multiaktivist schon als richtungsweisend bei den „Nationalisten Nürnberg“. Auch in der „Fränkische Aktionsfront“ (FAF) betätigte sich Fischer in der Führungsriege. Zudem fungierte er als Schlagzeuger in der „Blood & Honour“ Band „Hate Society“ und als presserechtlich Verantwortlicher für die Publikationen der Landser-Zeitschriften.
Fischer ist bis heute Teil von „Aryan Hope“ und hat sich den Schriftzug wie viele andere Mitglieder über das linke Ohr tättowieren lassen. Die Gruppe strebt ein weltweites Netz von Kampfgemeinschaften an und propagiert die „Weiße Vorherrschaft“. Entsprechend seines tadellosen Rufs in der neonazistischen Szene stand Fischer als Nürnberger Kontaktperson im Telefonbuch des NSU-Terroristen Uwe Mundlos.
Parteipolitisch war Fischer ebenfalls bereits früh involviert. In den 2000er Jahren kandidierte er mehrfach für die NPD im Wahlkreis Fürth und wurde war Vorsitzender des NPD-Bezirksverbands Mittelfranken sowie Landeschef der Jungen Nationalisten. 2010 legte er seine Ämter nieder und trat aus der Partei aus. Er widmete sich der Aktivität in der Kameradschaft „Freies Netz Süd“, welche von 2009 bis 2014 existierte. Nach dem Verbot der Struktur ging ein Großteil der dortigen Kader zur Partei „der III. Weg“ über, die im Jahr zuvor von Klaus Armstroff gegründet wurde.
Für den Aufbei der Partei in den östlichen Bundesländern zog Fischer 2014 mit seiner Familie nach Angemünde und übernimmt hier seitdem sämtliche Führungspositionen der Region. Sein Hof wird seitdem regelmäßig für neonazistische Veranstaltungen genutzt. 2021 löste Fischer den bisherigen Parteivorsitzenden und -Gründer Klaus Armstroff ab und somit bundesweit federführend innerhalb der Partei.