In der Nacht vom 8. auf den 9. Juli stellte sich eine Gruppe Neonazis aus ungefähr 10 Mitgliedern der NRJ und des III. Weg vor dem AJZ Kita auf. Nachdem vor allem die jungen III.Weg-Nazis schon den ganzen Tag während einer antifaschistischen Demonstration erfolglos Auseinandersetzungen gesucht hatten, posierten sie verstärkt durch ihre älteren Kameraden mit einem umgedrehten Antifa-Transparent gegen 1 Uhr vor dem AJZ. Sie entzündeten gerade ein Bengalo, als sie die Anwesenheit von entschlossenen Antifaschist:innen bemerkten und das Bengalo sowie andere Dinge aufs AJZ warfen. Aufgrund der organisierten Gegenwehr ergriffen sie panisch die Flucht und beschädigten dabei mehrere Autos von Anwohner:innen durch das Werfen von Böllern und anderen Gegenständen. Die schwer verunsicherten Nazis trauten sich in der Folge nicht mehr zurück. Die Lust auf Krawall war offensichtlich verschwunden.
Anschließend zogen sie sich in Richtung U-Bahnhof Louis-Lewin-Straße zurück, wurden aber noch bis mindestens 3 Uhr im Kiez gesichtet. Unter den Angreifern konnten die beiden NRJ-Kader Erik Storch und Franz Richard Schrandt zweifelsfrei identifiziert werden. Die Polizei war schnell mit Hubschraubern im Einsatz, bis jedoch Einsatzkräfte mit Autos anrückten verging über eine halbe Stunde. Es ist davon auszugehen, dass die Angreifer nicht in polizeiliche Maßnahmen gerieten.
Als Hellersdorfer Antifaschist:innen überraschen uns diese Einschüchterungsversuhe nicht. Seit dem Erstarken des III. Weg haben Neonazis das La Casa mehrfach aufgesucht, wie beispielweise bei einem Vortrag genau vor einem Jahr. Als gestern Abend als Reaktion auf diesen Jahrestag eine antifaschistische Demonstration mit ungefähr 250 Teilnehmenden durch den Kiez zog, waren die Neonazis die gesamte Zeit über präsent.
Auch wenn das Bedrohungspotenzial gewachsen ist, werden wir den Faschisten keinen Meter freiwillig überlassen. Darum schließt euch in Antifa-Gruppen zusammen und organisiert den Selbstschutz, denn das wird nicht die letzte Aktion vom III. Weg gewesen sein. Legt ihnen das Handwerk! Mit aller Macht gegen den Naziterror!
Ursprünglich erschienen auf Kontrapolis